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Channel: Kommentare zu: Flattr: Dabei sein ist alles?
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Von: Rudy Gasson

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Ich sehe das ein bisschen optimistischer. Flattr könnte mehr werden als ein reiner Bezahldienst. Im Moment ist es sicher nur ein Verschiebebahnhof, aber dieser generiert Daten, und zwar solche, die von allen eingesehen werden können und die ein wenig mehr „Vertrauenspotenzial“ haben dürften als irgendwelche Klick-Statistiken. Wenn jemand bereit ist, für einen Artikel etwas zu bezahlen, nachdem er ihn gelesen hat, dann sagt das eine Menge aus (sofern da nicht gemogelt wird, was natürlich trotzdem möglich ist, aber aufwändiger als bei den heutigen Statistiken).

Robert Basic hat in einem Interview mal gesagt, dass er die meisten Einnahmen durch direkte Werbekunden erzielt hat, zu denen er aufgrund seines Berufs relativ schnell Zugang hatte. Diesen Vorteil genießen viele nicht, die einfach nur qualitativ hochwertige Beiträge leisten möchten, aber nicht wissen, wie sie das finanzieren sollen.

Flattr könnte also eine Art Anlaufstelle und Bewertungszentrum für Werbeinvestoren und Blogger werden, die nacheinander suchen. Ein bisschen utopisch ist das zwar schon, aber ich finde, es ist ein erheblich interessanterer Ansatz als all die automatisierten Blogverzeichnisse und Bewertungsportale, weil eine Stimme für einen Beitrag hier tatsächlich etwas kostet. Und hier wird es eben auch für Leser wie mich interessant: Ich kann aktiv und doch ohne großen Aufwand meine Wertschätzung ausdrücken, und diese erfassbare Wertschätzung von x unterschiedlichen Leuten, die diese Stimme bewusst abgegeben haben, das ist der eigentliche Wert, nicht der Betrag. Der verdiente Betrag kommt als Motivationshäubchen oben drauf (es sei denn, ein Blog wird plötzlich sehr bekannt, aber auch das darf ja ruhig passieren).

Deshalb halte ich es auch für sinnvoller, wirklich jeden Blogbeitrag mit einem Button zu versehen, denn nur so kann auch der Blogger/Autor verlässlicher feststellen, was den Lesern gefallen hat und was nicht. Den Begriff Dienstleistung halte ich in diesem Zusammenhang für nicht sehr glücklich, weil es so sehr nach Auftragsarbeit klingt. Als Leser will ich keine Auftragsschreiber, sondern Autoren mit eigenem Profil.

Disclaimer: Ich bin noch kein Mitglied, verfolge die Entwicklung aber schon länger mit großem Interesse.


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